Leitbild

Von Feld und Labor bis in die Industrie

Pflanzen bauen chemische Strukturen auf, die Menschen als Ersatz für erdölbasierte Produkte nutzen können. Nährstoffe und der für die Humusbildung nötige Anteil des Kohlenstoffs bleiben auf dem Feld. Dieser Ansatz der Bioökonomie wird in landwirtschaftsnahen Bioraffinerien umgesetzt (Roadmap: Die Pflanze als Teil einer Bioraffinerie).

Die Schwerpunkte des Fachgebiets liegen in der Herstellung von Plattformchemikalien, etwa für biogene Kunststoffe oder Kohlenstoffmaterialien. Diese dienen als Energiespeicher in der Elektromobilität, als Wasserstoffspeicher für Brennstoffzellen oder Elektrodenmaterial für Brennstoffzellen und Batterien.

Große Konversionsanlagen haben jedoch einen Nachteil: Die Biomassen müssen über sehr lange Strecken transportiert werden, was die Nachhaltigkeit in Frage stellt. Die Lösung sind modulare, dezentrale Bioraffinerien, die als zusätzliche Infrastruktur nur eine existierende Biogasanlage benötigen.

Bevorzugte Ausgangsmaterialien sind Biomasse-Restströme und Koppelprodukte zur Nahrungsmittelproduktion, um die Konkurrenz zur Nahrungsmitteln zu vermeiden. Im Gegenteil: Je mehr Nahrungsmittel produziert werden, desto mehr Koppelprodukte wie Chicorée-Rüben oder Stroh stehen für die stoffliche Umwandlung zur Verfügung (Videobeitrag: Wissenschaft kontrovers online: Stroh zu Gold? Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie).