Die Entwicklung eines Verfahrens beginnt im Labor. Danach müssen alle Handlungen, Reaktionen und Abtrennungen in Grundoperationen, d.h. in Apparate „übersetzt“ werden. Anschließend folgt die Auslegung der Apparate, d.h. es werden das Material, die Größe, die Art der Heizung, der Temperaturbereich, die Art der Befestigung etc. festgelegt.
Sind die Anlagenteile für ein Verfahren gemäß der Auslegung konstruiert und gefertigt, wird der gesamte Prozess als Technikumsanlage oder Miniplant, i.d.R. im Bioraffinerie-Technikum, aufgebaut. Das bedeutet, dass die Grundoperationen, die einzeln entwickelt wurden, zu einem Verfahren kombiniert werden.
Das Bioraffinerie-Technikum ist Teil der Versuchsstation „unterer Lindenhof“ (Videovortrag: Der Bioraffinerie-Bauernhof). Auf diese Weise wird die Integration der Bioraffinerie-Konzepte in einen landwirtschaftlichen Betrieb, und vor allem die Kopplung an die Biogasanlage demonstriert. Die Technikumsanlagen liefern die notwendige Datenbasis für das Scale-up in den technischen Maßstab. Außerdem können Produkt-Muster hergestellt werden, die beispielsweise nützlich für eine spätere Markteinführung sind.
Häufig dienen Technikumsanlagen vor allem der Überzeugung von Investoren, denn der notwendige letzte Schritt ist die technische Umsetzung und der Bau einer industriellen Anlage.
Mehr über das Hohenheimer Bioraffineriekonzept - Die On-Farm-Bioraffinerien . Hierzu bündeln Uni Hohenheim und Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Ihr Know-how.