EDELNASS

Laufzeit

01.07.2023 - 30.06.2026

 

EDELNASS fokussiert auf die stoffliche Verwertung von Aufwüchsen von wiedervernässten Moor-Grünland, welches heterogen in der Artenzusammensetzung ist und oft Bewirtschaftungseinschränkungen unterliegt (z.B. Erntezeitpunkt). Biomasse und ihre Standortparameter von 5 Moorstandorten in ganz Deutschland werden analysiert und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit in 2 Verwertungsverfahren untersucht, getestet und bewertet: (i) Umwandlung in Bioraffinerien zu den biobasierten, hochwertigen Basischemikalien HMF und Furfural und der Optimierung der Verfahren an der Universität Hohenheim. Ebenso wird Lignin als weiteres Produkt hergestellt. Das HMF kann zur Herstellung des recyclebaren, biobasierten Hochleistungskunststoff PEF weiterverarbeitet werden, woraus die Hochschule Albstadt-Sigmaringen nachhaltige Verpackungslösungen entwickelt, (ii) Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie stellt zusammen mit seinen Partnern Faserstoffe aus der Biomasse her und verarbeiten diese weiter zu Papieren und Fasergussformteilen. Kopplungspotentiale von Stoffströmen der Rohstofffraktionen zwischen den Verfahren untersucht, indem Zwischen- und Nebenprodukte der Verfahren in die jeweils anderen Prozesse eingespeist werden. Ziel der Untersuchungen ist es, neue Wertschöpfungsketten auf der Grundlage von Nasswiesen-Bewirtschaftung zu entwickeln, die eine produktive Nutzung von Nassgrünland mit dem Erreichen von Naturschutz- und Klimaschutzzielen verbindet. Für eine zukünftige Honorierung von Ökosystemdienstleistungen vernässter Moore werden Datengrundlagen erstellt: CO2-Bilanz der Verfahren und möglicher Produkte (inkl. bodenbürtiger Emissionen), Entwicklung von Artenvielfalt und Wasserqualität. Die Kosten von der Rohstoffbereitstellung bis zum Endprodukt werden analysiert, um geeignete Betriebsmodelle für die einzelnen Verfahren abzuleiten und beispielhaft in Moorregionen zu projektieren.

Die Universität Hohenheim leitet das Teilvorhaben 2 "Plattformchemikalien aus Nasswiesenbiomasse", Das Ziel des Arbeitspaketes ist es , zu zeigen, dass Nasswiesnebiomasse in Bioraffinerien zu hochwertigen Basischemikalien, wie HMF und Furfural, nachhaltig und ökonomisch skalierbar umgewandelt werden kann. Die Rohstofffraktionen (z.B. Lignin aus der Bioraffinerie) wird im Arbeitspaket 2 auf eine Anwendung untersucht. In Aufgabe 1 des Arbeitspaketes 2 werden die verschiedenen Biomasseproben analysiert, der HMF-Reaktor optimiert und verfahrenstechnische Optimierungen für das Biomasseaufschlussmodul der Bioraffinerie ausgearbeitet. Dies wird unterstützt durch spezielle Prozesssimulationen. Aufgabe 2des AP2 beschäftigt sich mit der HMF-HErstellung im Kampagnenbetrieb mit dem Ziel HMF in den Grenzen des bisherigen REACH (Annex VII) zertifzierten HMFs herzustellen. Dies würde die spätere Kommerzialisierungdeutlich vereinfachen.