BUSINESS

Bio-Bauernhof Speise-Eis in recycelbaren Kunststoffverpackungen aus Agrar-Reststoffen

Laufzeit

01.12.2022 - 31.11.2025

 

Bereits seit einigen Jahren beschäftigt sich das Fachgebiet Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe unter der Leitung von Frau Prof. Kruse in vielen Projekten mit der Herstellung der Plattformchemikalie 5-Hydroxymethylfurfural (HMF)  aus Agrar- und Lebensmittel-Reststoffen und der Entwicklung von nachhaltigen, kreislauffähigen Bioraffineriekonzepten und Wertschöpfungsketten. Ein interessantes Endprodukt aus dem HMF ist der biobasierte und rezyklierbare Kunststoff Polyethylenfuranoat (PEF), ein Hochleistungspolymer, welches unter anderem als Monomaterial für Lebensmittelverpackungen bisher einzigartige Anwendungsoptionen bietet. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern und potentiellen Anwendern und Kunden aus der Industrie, dem Sustainable Packaging Institute der Hochschule Albstadt-Sigmaringen (ASU), Herr Prof. Schmid, und dem Fachgebiet Agrarmärkte der Universität Hohenheim (UHOH) unter der Leitung von Herrn Prof. Hess verfolgt das Projekt BUSINESS das Ziel PEF-Verpackungen aus Reststoff-HMF aus der angewandten Forschung in die Praxis zu tragen und dort die Markteinführung parallel zur technologischen Weiterentwicklung und Optimierung voran zu treiben. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bis Ende November 2025 gefördert.

Gegenstand des Vorhabens ist damit die Etablierung von PEF-basierten Lebensmittel-Verpackungen aus Agrar-Reststoffen beispielhaft für die Vermarktung von Bio-Speise-Eis eines landwirtschaftlichen Direktvermarkters. verpackungsrelevanten Eigenschaften im Vergleich zu konventionellen Kunststoffen wie PE, PP, PET oder PS könnte PEF für deutlich materialeffizientere Verpackungskonzepte sorgen, ohne den Lebensmittelschutz und damit die Lebensmittelhaltbarkeit nachteilig zu beeinflussen. Bei dem ausgewählten Eis handelt es sich um ein Lebensmittel im Premium-Nischenmarkt, dessen Verpackungsbedarf für repräsentative Tests während des Projektes mit den Produktionskapazitäten der beteiligten Forschungseinrichtungen bedient werden kann. Momentan wird das Eis zum Verkauf ab Kühltheke in Bechern aus fossil-basierten Polystyrol (PS) verkauft. Durch die funktionellen Eigenschaften des PEF im Vergleich zum PS wird erwartet, dass der Materialaufwand pro Verpackungseinheit reduziert werden kann. Die frühe Markteinführung des Eises in den neu entwickelten Verpackungen soll zu einem erhöhten Bekanntheitsgrad von biobasierten und recycelbaren PEF-Verpackungen beitragen und gleichzeitig wichtige Erkenntnisse über die zu erwartende Verbraucherakzeptanz und das mögliche Gesamt-Marktvolumen liefern. Die zu erwartenden Ergebnisse sollen den Ausgangspunkt für eine zukünftige Skalierung auf einen industriellen Maßstab und für die Erschließung weiterer und größerer Märkte und weiterer Verbreitungsmöglichkeiten im Bereich nachhaltiger Verpackungen bilden. Eine zirkulare Bioökonomie, welche die gesamte Wertschöpfungskette umfasst, soll dabei im Projekt beispielhaft demonstriert werden.

Das Projekt endet mit der Demonstration in relevanter Einsatzumgebung, bei der die Eisbecher von Konsumenten getestet und ihre Akzeptanz geprüft wird. Bei Erfolg erhofft sich das Konsortium, dass das Bio-Bauernhofeis auch in Zukunft in den PEF-Bechern vermarketet wird. Das wäre ein großer Schritt um die kreislauffähige Bioökonomie aus den Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft zu tragen.

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