Biomasseverflüssigung/ Fash-Pyrolyse
Temperaturbereich: 450 - 500°C
Druck: Normaldruck
Wirkungsgrad: /
Allgemeiner Hinweis
Anhand der ausgewählten Biomasse und des gewünschten Endproduktes, unter Berücksichtigung des TS- und Ligno-Zellulosegehalts, empfiehlt sich das nachfolgend genannte Verfahren zur thermochemischen Konversion.
Beachten Sie bitte, dass es sich hierbei um eine Empfehlung handelt, die ausschließlich auf den vier Kriterien (Art der Biomasse, TS-Gehalt, Wunschprodukt, Ligno-Zellulosegehalt) beruht. Weitere wichtige Charakteristika, beispielsweise die Homogenität des Edukts oder der aktuelle Stand der Forschung und die damit verbundene Umsetzbarkeit in einem industriellen Maßstab, wurden außen vor gelassen. Sollten Sie hierzu nähere Antworten wünschen, können in einem persönlichen Beratungsgespräch mit unseren wissenschaftlichen Mitarbeitern diese und weitere Fragen diskutiert werden.
Hinweis zum empfohlenen Verfahren
Bei der direkten und drucklosen Verflüssigung von Biomassen spricht man auch von der Flash-Pyrolyse. Sie ist ein modernes Verfahren und stellt eine Sonderform der konventionellen, langsamen Pyrolyse dar. Anwendung findet das Verfahren unter anderen bei der Verflüssigung von Holzprodukten, Energiepflanzen sowie bei getrocknetem Biomüll. Der typische Aufbau einer Flash-Pyrolyseeinrichtung setzt sich zusammen aus einer Aufbereitung der Biomasse (Trocknung und Zerkleinerung), dem eigentlichen Pyrolysereaktor einschließlich einer Ölabscheidung und einer Koksverbrennung zur Gewinnung der Prozessenergie. Ziel des Prozesses ist die Maximierung der Ausbeute an flüssigen Pyrolyseprodukten. Dabei ist zu beachten, dass hohe Aufheizraten (>1.000°C/s) und eine Pyrolysetemperatur zwischen 450 – 500°C erreicht werden. Gleichzeitig soll die Aufenthaltsdauer der Pyrolyseprodukte in der Reaktionszone möglichst kurz sein (unter 1s) und die erzielten flüssigen Produkte sollen schnell und wirksam abgeschieden werden. Beispielhaft kann bei Reaktionsbedingungen von ca. 475°C und einer Reaktionsdauer von 1s aus 100kg folgende Produkte erzielt werden: 65 – 75 kg Öl; 5 – 20 kg Gas; 10 – 15 kg Koks. In der Verfahrenstechnik wird u. a. unterschieden zwischen Reaktoren mit stationärer Wirbelschicht; mit zirkulierender Wirbelschicht; mit ablativer Wirkung; Vortex-Reaktoren oder Reaktoren unter Vakuum.